Erst spät füllte sich an diesem 2. Adventssamstag die Kölner Innenstadt. Trotzdem konnten die Händler vielfach nicht die Besucherzahlen in ihren Geschäften melden, die sie aus den vergangenen Jahren gewohnt waren. Die Umsätze reichten zwar teilweise an das Vorjahresniveau heran, lagen aber bei 50% der befragten Händler niedriger als im vergangenen Jahr.

Der Knoten, was den Kauf von Weihnachtsgeschenken angeht, scheint bei den Besuchern der Stadt noch nicht ganz geplatzt zu sein. Insgesamt zeigte sich die Stadt im Verlaufe des Tages aber trotzdem gut gefüllt, was nicht zuletzt auf die attraktiven Weihnachtsmärkte zurückzuführen war. Während der zurückliegenden Woche wurden von den Händlern allerdings höhere Umsätze gemeldet, als im vergangenen Jahr. Dies mag am Nikolaustag gelegen haben.

Besonders hoch im Kurs bei den Besuchern der Geschäfte standen an diesem Wochenende natürlich auch die klassischen Artikel wie Uhren/Schmuck, Parfümerie und Spielwaren. An diesem Samstag meldeten allerdings einige Händler unabhängig voneinander eine starke Nachfrage nach Cashmere… Wir hoffen, dass diese ein Zeichen für die Nachfrage nach hochwertigen Geschenken ist.

Ein Gradmesser für die Attraktivität der Kölner Innenstadt ist immer wieder auch die Zahl der Bustouristen. Hier konnte am vergangenen Wochenende eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr verzeichnet werden. An den bekannten Haltestellen in der Stadt wurden insgesamt 311 Busse gezählt. Da auch an diesem Samstag wieder vermehrt niederländische, französische und englische Töne zu hören waren, lässt dies auf eine Verstetigung der internationalen Besucherzahlen rückschließen.

Trotz des Zustroms von Gästen per PKW in die Domstadt meldeten die Ordnungskräfte eine entspannte Verkehrslage. Auch wenn einige Parkhäuser bis zu 98% ausgelastet waren mangelte es zu keinem Zeitpunkt an freiem Parkraum. Einzig die Besucher, die am Parkhaus Heumarkt den Hinweis auf „0“ freie Parkplätze ignorierten, sorgten in den Nachmittagsstunden für einen vermeidbaren Rückstau auf der Deutzer Brücke.

Für drei Kölner Stadtteile hatte dieses Wochenende einen bitteren Beigeschmack. In Rodenkirchen, Lindenthal und Sürth waren die vom Rat genehmigten verkaufsoffenen Sonntage für den 9. Dezember untersagt worden. In die Vorbereitung der stattfindenden Attraktionen und Weihnachtsmärkte war im Vorfeld viel ehrenamtliches Engagement im Veedel geflossen, was das Verbot umso schmerzlicher macht. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Kölner Händlerschaft in Zukunft überhaupt noch weiter ehrenamtlich in den Veedeln engagieren wird.

Fazit: Der Kölner Handel hat ein durchwachsenes zweites Adventswochenende erlebt, das Weihnachtsgeschäft hat aber bei vielen Unternehmen noch lange nicht das Vorjahresniveau erreicht. Der Handel rechnet damit, dass sich auch in diesem Jahr der Kauf von Weihnachtsgeschenken wieder weiter, in Richtung Fest, zeitlich nach hinten verschiebt. (Jörg Hamel)