Die Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Deutschland für Oktober 2016 zeigen dieses Mal ein uneinheitliches Bild, denn während die Konjunkturaussichten nach drei Rückgängen in Folge wieder zulegen, müssen sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung Einbußen hinnehmen.

Die Konjunkturerwartung ist nach drei Rückgängen in Folge im Oktober wieder gestiegen. Die Konsumenten scheinen die Entscheidung der Briten, aus der Europäischen Union auszutreten, zunächst verdaut zu haben. Hinzu kommt, dass die Bundesregierung in ihrer Herbstprognose von Anfang Oktober davon ausgeht, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr geringfügig stärker wachsen wird als noch im Frühjahr vorausgesagt. Zudem zeigt sich der Arbeitsmarkt in exzellenter Verfassung, die Einkommen der privaten Haushalte entwickeln sich weiter sehr gut.

Die Einkommenserwartung profitiert von diesem Aufwind nicht, sie muss zum zweiten Mal in Folge Einbußen hinnehmen. Damit befindet sich der Indikator auf dem niedrigsten Wert seit November 2015. Trotz des Rückganges ist der Einkommensoptimismus nach wie vor sehr ausgeprägt. Allerdings gehen die Verbraucher davon aus, dass die preisdämpfenden Effekte niedriger Ölpreise, die die Inflationsrate bislang nahe null Prozent verharren ließen, nun auslaufen. Damit schwinden auch die realen Einkommensgewinne für die privaten Haushalte durch niedrige Energiepreise. Derzeit liegt die Inflationsrate bei 0,7 Prozent (September 2016). Im Juli und August lag sie noch bei 0,4 Prozent.

Im Sog der weniger optimistischen Einkommenserwartung muss auch die Anschaffungsneigung bereits zum zweiten Mal in Folge Einbußen hinnehmen. Die Verluste fallen jedoch moderat aus. Neben dem Rückgang der Einkommenserwartung dürfte auch der spürbare Anstieg ihres Gegenspielers, der Sparneigung, Grund für die Verluste sein. Dennoch: Das Ende der Kauflust bedeutet der Rückgang noch nicht. Das Niveau des Indikators zeugt nach wie vor von einer ausgeprägten Konsumneigung. Vor dem Hintergrund eines überaus stabilen Arbeitsmarktes sowie solider Einkommen sind die Aussichten gut, dass die Binnennachfrage auch künftig ein wichtiger Pfeiler der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland sein wird.