Kurz vor Beginn des Ausbildungsjahres sind viele der gemeldeten Ausbildungsstellen im Handel noch unbesetzt. Das zeigen die heute veröffentlichten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit für Juni 2018. So suchen den Daten der Arbeitsagentur zufolge die Händler in Nordrhein-Westfalen derzeit noch rund 2.900 künftige Kauffrauen und Kaufmänner im Einzelhandel sowie rund 2.800 Verkäuferinnen und Verkäufer. Dem stehen bei den Kaufleuten im Einzelhandel knapp 2.800 und bei den Verkäufern rund 2.700 unversorgte Bewerber für die Einzelhandelsberufe gegenüber. Bundesweit gibt es auch noch mehr als 450 offene Stellen für den neu eingeführten Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce, der zum 1. August 2018 startet. Auch für die sogenannten Abiturientenprogramme des Handels, bei denen durch die Kombination aus Aus- und Fortbildung innerhalb von drei Jahren zur Führungskraft qualifiziert wird, sind deutschlandweit noch mehr als 7.000 Plätze frei. Insgesamt stellt der Einzelhandel allein mit seinen beiden Kernberufen Kaufleute im Einzelhandel und Verkäufer jährlich zehn Prozent aller abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Darüber hinaus bildet die Branche in mehr als 40 weiteren Berufen aus. „Die Karrierechancen im Einzelhandel sind groß, 80 Prozent der Führungskräfte haben in der Branche als Lehrlinge begonnen“, so Dr. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des HV NRW. Allerdings wird es für die Handelsunternehmen in den letzten Jahren zunehmend schwerer, ihre Ausbildungsplätze auch mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. „Es gilt, die guten Entwicklungsperspektiven im Handel in Zukunft bei der Berufsorientierung deutlicher herauszustellen“, so Achten weiter. Auch müsse die Passgenauigkeit zwischen angebotenen Ausbildungsstellen und interessierten Bewerbern verbessert werden.